Sehnsucht

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Sehnsucht

Postby Lepidopteron » Tuesday 16. May 2006, 06:14

Sehnsucht

Plötzliche Dunkelheit umgibt mich,
Ich kann sie fühlen, riechen, spüren.
Der Himmel klar, erleuchtet von Sternen.

Da erscheint er, erst verhangen von Wolken,
Nun größer, schöner, atemberaubender als je zuvor.
Er lässt es fast Tag erscheinen.

Wind bläst mir entgegen, kühl, angenehm.
Schließlich stärker werdend, schmerzend, beißend.
Wolken kommen auf, verdecken die nun unwichtigen Sterne
Alles was ist, sind der Mond und Ich.

Ich muss ihn berühren, ihm näher kommen.
Ohne zu zögern gehe ich dem Verlangen nach,
Mache mich auf den Weg.
Mag er auch beschwerlich, gar unüberwindbar scheinen!

Ungewissheit wird von der Gier des Verlangens überdeckt,
Die Sehnsucht zerfrisst mich innerlich,
Die Wolkendecke nimmt zu, wird dicker
Und schließlich ist alles eingenebelt, außer ihm!

Das helle, silberne Licht,
Wunderschön, wie es ist,
Lässt mich nicht mehr klar denken,
Lässt mich den beißenden Sturm um mich vergessen.

Meine Augen haben nur noch eins im Sinn,
Sich an der wunderschönen Lichtkugel satt sehen.
Längst wurde jedes Gefühl von einem warmen, angenehmen, kribbelnden Gefühl ersetzt.

Wunderschöne, doch nebensächliche, Rosen liegen auf meinem Weg,
Zerstechen meine nackten Füße, dringen in mich ein,
Und verlassen mich wieder.

Ich friere, dennoch ist mir warm,
Verspüre keinen körperlichen Schmerz,
Nur die Sehnsucht treibt mich voran.

Was wenn ich ihn nicht erreiche,
Leere ist zu spüren, Zweifel, Trauer...
Sogleich von der Sehnsucht ersetzt.

Aufzugeben ist einfach, doch die Folgen sind verheerend
Ich muss die Reise um jeden Preis fortsetzen.
Unaufhaltsam durch die Nacht.

Heiße Kohlen, tiefster Schnee, das höchste Gebirge mit scharfen Steinen
Liegen auf dem schier endlos scheinenden Weg...
Nur ein Ziel vor Augen, ihn!

Schmerzunempfindlich schreite ich vorwärts,
Jeder Schritt ist ein Genuss, eine Qual und doch nicht spürbar.
Unfähig zu denken, die innere Wärme hat längst alles eingenommen.

Zeitlos schreite ich voran, völlig unfähig zu bezeichnen,
Wie lange diese Reise andauern mag.
Minuten, Stunden, Tage... oder gar Monate?

Belanglos!
Es gibt nur ihn und mich!

Vor Ewigkeiten mal geschrieben, war mein erstes Gedicht :)
Lepidopteron
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